Anti-Kriegsblogger Pavel Kuschnir nach trockenem Hungerstreik gestorben
Der 39-jährige Konzertpianist Pavel Kuschnir aus Tambov (geb. 1984) lebte seit dem Jahr 2023 in Birobidzhan und war Solist in der dortigen Philharmonie.
Anti-Kriegsblogger Pavel Kuschnir nach trockenem Hungerstreik gestorben
Der 39-jährige Konzertpianist Pavel Kuschnir aus Tambov (geb. 1984) lebte seit dem Jahr 2023 in Birobidzhan und war Solist in der dortigen Philharmonie.
Erklärung der Internationalen Vereinigung Memorial
Am 1. August hielten wir alle den Atem an und warteten auf Nachrichten. Was wir lange nicht hatten glauben können, wurde wahr: weltweit bekannte russische politische Gefangene, darunter auch unser Kollege und Memorial-Mitstreiter Oleg Orlov, kamen in Freiheit. Durch Geheim-Erlasse Putins wurden sie begnadigt und konnten endlich ihre Angehörigen wieder in die Arme schließen. Ihr Leben ist (hoffentlich) nicht mehr in Gefahr.
Im Rahmen eines internationalen Gefangenenaustauschs ist mit einer Reihe anderer politischer Gefangener aus Russland auch unser Kollege Oleg Orlov freigekommen.
Zu den weiteren freigelassenen politischen Häftlingen gehören auch Vladimir Kara-Mursa, Alexandra Skotschilenko, Lilija Tschanyscheva, Andrej Pivovarov, Ilja Jaschin und weitere.
1. August 2024
Interview mit Refat Tschubarov, dem Führer der Krymtataren.
Denys Volocha
Die Charkiver Menschenrechtsgruppe hat sich im Mai 2024, 80 Jahre nach Beginn der Stalinschen Deportationen der indigenen Krymbewohner, mit Refat Tschubarov getroffen. Seither hat der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte das für Russland vernichtende Urteil gefällt, dass die ungesetzliche Besetzung der Krym, die am 27. Februar 2014 begann, mit systematischer Unterdrückung der Freiheit und mit notorischen Menschenrechtsverletzungen einhergeht.
Riskante Missionen nach Mariupol
Serhij Okunjev
Der Freiwillige Mychajlo Puryschev aus Mariupol erzählt, dass er sich mehrmals in die umzingelte Stadt durchgeschlagen hat, als diese ohne Unterbrechung von der russischen Armee bombardiert wurde.
Zum vierten Mal gibt man mir die Möglichkeit zu einem Schlusswort – im Rahmen ein und desselben Strafverfahrens für einen Artikel gegen den Krieg, in dem ich das derzeitige politische Regime in meinem Land beschrieben hatte.
Am 11. Juli fand die Verhandlung im Berufungsverfahren von Oleg Orlov vor dem Moskauer Stadtgericht statt. Das Gericht ließ das Urteil - zweieinhalb Jahre Haft - unverändert.
Interview mit Tatjana Kasatkina, der Ehefrau von Oleg Orlov
Der 71-jährige Oleg Orlov, Menschenrechtsaktivist und ehemaliger Co-Vorsitzender des Menschenrechtszentrums Memorial, veröffentlichte im November 2022 den Aufsatz: „Sie wollten den Faschismus. Und sie haben ihn bekommen“, in dem er erörtert, wie es zu dem Krieg Russlands in der Ukraine kommen konnte. Im Oktober 2023 verhängte das Gericht eine Geldstrafe gegen ihn wegen wiederholter „Diskreditierung der Streitkräfte“, später jedoch wurde das Verfahren zur erneuten Verhandlung an das Gericht zurückverwiesen. Im Februar 2023 wurde das ursprüngliche Urteil in eine Haftstrafe von zweieinhalb Jahren im allgemeinen Regime umgewandelt.
Das Oberste Gericht der Russischen Föderation verhandelte heute das Kassationsverfahren, das gegen das Urteil gegen Michail Krieger vom 17. Mai 2023 angestrengt worden war. Wie kaum anders zu erwarten, blieb das Urteil – sieben Jahre Haft – bestehen.