Nachrichten

Erklärung zur Datenbank „Opfer des politischen Terrors in der UdSSR“

Unmittelbar vor Abschluss des Verbotsverfahrens gegen Memorial erstattete der russische „Veteranenverband“ Anzeige gegen Memorial. Der Vorwurf – die Rehabilitierung nationalsozialistischer Verbrechen – wurde damit begründet, dass in den Verzeichnissen von Opfern politischer Verfolgungen Personen aufgeführt seien, die in Wirklichkeit Täter und Kollaborateure der Nationalsozialisten gewesen seien. Memorial International erklärte umgehend, die 19 genannten Fälle einer genauen Überprüfung zu unterziehen und sperrte einstweilen den Zugang zu den betroffenen Datensätzen.

Nachstehend folgt die Erklärung von Memorial zu diesem Vorgang und zum Ergebnis der Überprüfung.

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Memorial International beantragt Aussetzung der Liquidierung

Neben der Klage gegen das Urteil vom 28. Dezember letzten Jahres, das die Auflösung von Memorial International vorsieht, hat Memorial einen weiteren Antrag beim Berufungskollegium des Obersten Gerichts eingereicht.

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Memorial International: Gerichtsentscheidung am 28. Februar

Memorial International hat Ende Januar - kurz vor Ablauf der Frist - die Entscheidung des Obersten Gerichts über die Auflösung der Organisation angefochten.

Wie heute bekannt wurde, wird diese Klage am 28. Februar (Beginn: 10 Uhr) vor dem Berufungskollegium des OG verhandelt (Raum 3078, ul. Povarskaja 15).

Die einschlägigen Texte - sowohl der Klage von Memorial als auch das Urteil mit Begründung - finden Sie (in russischer Sprache) hier.

In den nächsten Tagen wird gegen das Verbot des Menschenrechtszentrums Memorial ebenfalls Widerspruch eingelegt. Da die Urteilsbegründung hier erst am 11. Januar einging, ist die Berufungsfrist hier noch nicht abgelaufen.

3. Februar 2022

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Memorial soll den Friedensnobelpreis bekommen

Eine Abgeordnetengruppe zur Unterstützung Alexej Navalnyjs und anderer politischer Gefangener in Russland im estnischen Parlament hat Memorial für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen.

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Alexander Tscherkassov: „Memorial passt nicht in die aktuelle russische Landschaft“

Interview mit Alexander Tscherkassov

Alexander Tscherkassov, Vorstandsvorsitzender des Menschenrechtszentrums Memorial im Interview mit „Golos Ameriki“ über die derzeitigen Arbeitsbedingungen der Organisation und darüber, wie man mit der Verfolgung durch die Behörden umgeht.
Wir bringen das Interview leicht gekürzt in Übersetzung.

Was sind die weiteren Schritte von Memorial zur Lösung der Situation? Haben Sie die Hoffnung, dass eine Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte, die Liquidierung auszusetzen, irgendwie helfen kann?

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Memorial: UN-Anfrage an russische Behörden

Am 24. November, nach dem Verbots-Antrag der Staatsanwaltschaft gegen Memorial International und das Menschenrechtszentrum Memorial, aber noch vor der Gerichtsverhandlung, richteten Sonderberichterstatter des UNO-Rats für Menschenrechte eine Anfrage an die russischen Behörden. Der Text der Anfrage wurde am 26. Januar (60 Tage danach) veröffentlicht. Eine Antwort von russischer Seite liegt seit dem 19. Januar vor, wurde aber bisher noch nicht bekanntgegeben.

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Zur drohenden Auflösung von Memorial - FAQ

Aktuelle Fragen - und Antworten von Memorial International

Memorial ist aufgelöst worden. Und was nun?

Keiner der Memorial-Verbände wurde bisher aufgelöst: Die Gerichtsurteile vom Dezember über die Auflösung sind noch nicht rechtskräftig.

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Flüchtlingshilfsorganisation „Grazhdanskoe Sodejstvie“ muss Räumlichkeiten verlassen

Die von Svetlana Gannuschkina geleitete Flüchtlingshilfsorganisation „Grazhdanskoe Sodejstvie“ [Bürgerhilfe] ist vom Ressort für Städtische Liegenschaften der Stadt Moskau schriftlich aufgefordert worden, ihre Räumlichkeiten binnen 40 Tagen zu verlassen.

Es folgt die Erklärung der Organisation dazu.

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Es bedarf ernsthafter Veränderungen

Menschenrechtsgruppen und Aktivisten veröffentlichen gemeinsame Erklärung zum Gesetzentwurf über Folter

Nachfolgend die Erklärung (leicht gekürzt)

Russische Menschenrechtsorganisationen begrüßen die Bemühungen der russischen Gesetzgeber zur Einführung einer gesetzlichen Haftung für Anwendung von Folter, halten die Änderungsvorschläge im Strafgesetzbuch der Russischen Föderation (StGB RF) jedoch für misslungen. Das Gesetzesprojekt in dieser Form schließt einen selbstständigen Straftatbestand für „Folter“ aus und schlägt stattdessen ein qualifizierendes Merkmal zu den geltenden Paragraphen des StGB „Überschreitung von Dienstbefugnissen“ sowie „Erzwingung von Geständnissen“ vor,. Im Wesentlichen wird die Einführung eines separaten Strafartikels zur „Folter“ in das StGB durch Surrogat-Bestimmungen ersetzt.

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Zum Tod von Wladimir Schnittke

Wladimir Schnittke (1939-2022)

Ein Nachruf von Uta Gerlant

Viele Menschen in Berlin und darüber hinaus erinnern sich an Wladimir Schnittke: den kleinen, agilen weißhaarigen Herrn, der bei Benefizkonzerten zugunsten von Überlebenden sowjetischer Lager (GULag) die Situation der Betroffenen eindrücklich schilderte. Fast unmerklich brachte er Menschen zusammen; so auch in den letzten Tagen, in denen viele seiner Weggefährten aus Deutschland – fast alle eine Generation jünger als er – Erinnerungen an ihn austauschten, traurig über seinen Tod und dankbar für sein Leben, für die Begegnungen mit ihm.

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Schülerwettbewerb - Ende eines Projekts?

Erklärung des Organisationskomitees für den Schülerwettbewerb

Liebe Freunde,

die letzten beiden Jahre konnten wir auf Grund der Pandemie unsere Aufgaben nicht voll wahrnehmen und die Sieger des Wettbewerbs „Der Mensch in der Geschichte. Russland im 20. Jahrhundert“ ebenso wie ihre Lehrer nicht nach Moskau zur Preisverleihung oder zu Seminaren und Schulakademien einladen. Deshalb haben wir im Sommer 2021 beschlossen, unsere Arbeit im früheren Rahmen einzustellen und Möglichkeiten einer Umgestaltung diskutiert.

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Protest gegen die zwangsweise Auflösung der Menschenrechtsorganisation Memorial International

Stellungnahme des Arbeitskreises Sowjetexil gegen ein Verbot von Memorial International

Nachstehend dokumentieren wir ein Schreiben, das der Arbeitskreis Sowjetexil (Berlin) an den Botschafter der Russischen Föderation Herrn Netschajew gerichtet und Memorial Deutschland zur Verfügung gestellt hat.

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Menschenrechtszentrum Memorial soll ebenfalls verboten werden

Prozess mit Reminiszenzen an die Sowjetunion

Wie nicht anders zu erwarten, wurde nach dem gestrigen Verdikt gegen Memorial International heute, am 29. Dezember, auch die Auflösung des Menschenrechtszentrums Memorial verfügt.

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Zur Auflösung von Memorial International

Nachtstehend veröffentlichen wir die Erklärung von Memorial International aus Anlass der angeordneten Auflösung der Organisation

Am 28. Dezember 2021 hat das Oberste Gericht der Russischen Föderation die Auflösung von Memorial International angeordnet.

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Gemeinsame Erklärung zur Zwangsauflösung von Memorial

Berlin, 28. Dezember 2021 - Das Oberste Gericht der Russischen Föderation hat heute die Zwangsauflösung von Memorial International wegen angeblicher Verstöße gegen das „Agentengesetz“ angeordnet. Dies ist ein schwerer Schlag für die russische Gesellschaft, die Gesellschaften seiner Nachbarstaaten und für ganz Europa. Memorial steht wie keine andere Organisation für ein offenes, menschenfreundliches, demokratisches Russland, das die Versöhnung innerhalb der eigenen Gesellschaft und mit seinen Nachbarn sucht. Seine von Friedensnobelpreisträger Andrej Sacharow vor drei Jahrzehnten begründete Arbeit der Auseinandersetzung mit der Repressionsgeschichte der Sowjetunion, der Rehabilitierung von Opfern und der Verteidigung der Menschenrechte heute hat Memorial weltweit viel Anerkennung und Respekt eingebracht. Auch für die deutsche Geschichtsforschung und Erinnerungspolitik hat Memorial als Initiator und Partner bei der Aufarbeitung des Schicksals Hunderttausender sog. „Ostarbeiter/innen“ die entscheidende Rolle gespielt. Die große internationale Bedeutung Memorials manifestiert sich in einer Vielzahl an Solidaritätsbekundungen aus aller Welt.

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15 Jahre Haft für Jurij Dmitriev: Gericht folgt Antrag der Staatsanwaltschaft

Am 27. Dezember kam das Revisionsverfahren gegen Jurij Dmitriev vor dem Stadtgericht von Petrosavodsk zum Abschluss.

Das Gericht folgte dem Antrag der Staatsanwaltschaft und verurteilte Dmitriev zu 15 Jahren Haft im strengen Vollzug mit nachfolgender Aufenthaltsbeschränkung von anderthalb Jahren (der Auflage, Petrosavdosk nicht zu verlassen).

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Hände weg von Memorial!

Kundgebungen und Mahnwachen in mehreren deutschen Städten

Am Tag vor der Verhandlung gegen Memorial International vor dem Obersten Gericht, die am 28. Dezember ansteht, fanden in mehreren deutschen Städten Aktionen zur Unterstützung von Memorial statt - so in Berlin, Dresden und Leipzig (dort mit begrenzter Teilnehmerzahl aufgrund der Corona-Bestimmungen).

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Medienaufsichtsbehörde blockiert Website von OVD-Info

Die staatliche Medienaufsichtsbehörde Roskomnadzor hat am 25.12.2021 auf Veranlassung des Moskauer Luchovizkij Gerichts die Website von OVD-Info blockiert und diese Entscheidung mit der Rechtfertigung von Terrorismus und Extremismus durch OVD-Info begründet. Zusätzlich forderte Roskomnadzor die ыozialen Medien auf, ebenfalls die Accounts von OVD-Info zu sperren.

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Menschenrechtszentrum Memorial: Fortsetzung am 29. Dezember

Das Moskauer Stadtgericht behandelte heute den Antrag der Staatsanwaltschaft auf Auflösung des Menschenrechtszentrums Memorial.

Für Besucher – Pressevertreter, Mitarbeiter ausländischer Botschaften – wurde die Verhandlung in einen benachbarten Raum übertragen. Unter Hinweis auf die Pandemie blieb die Öffentlichkeit weitgehend ausgeschlossen.

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Zehn Jahre OVD-Info:„Ohne OVD-Info gäbe es bei uns Dutzende von Strafverfahren mehr.“

Interview mit Grigorij Ochotin

Am 5. Dezember 2021 wurde OVD-Info zehn Jahre alt und viele Menschen in Russland wissen inzwischen, was im Falle einer Verhaftung zu tun ist: Bei der Hotline von OVD-Info anrufen oder eine Nachricht in den Telegram-Bot schreiben. 2021 wurde zum Höhepunkt der bisherigen Tätigkeit des Projekts: 2021 erhielt OVD-Info Spenden in Höhe von 247 Millionen Rubel [ca. 2.962.000 Euro], half 3.490 Personen auf Polizeistationen und 2.874 vor Gericht. 721 Mal fuhren Anwälte, die für OVD-Info arbeiten, zu Polizeiwachen, bei der Hotline gingen 60.186 Anrufe ein, 648 Klagen wurden beim EGMR eingereicht. Doch die drohende Liquidierung von Memorial gefährdet auch OVD-Info, für das Memorial ein wesentlicher Kooperationspartner ist.

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Menschenrechtszentrum Memorial: Prozess beginnt am 23. Dezember

Die Vorverhandlung gegen das Menschenrechtszentrum Memorial wurde am 16. Dezember abgeschlossen. Die Hauptverhandlung wird am 23. Dezember um 10.30 Ortszeit vor dem Moskauer Stadtgericht beginnen.

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