Informationsveranstaltung mit Tamila Taschewa (Krim SOS, Kiew)

Zeit: Dienstag, den 23. Februar 2016, um 19 Uhr
Ort: Deutsch-Russischer Austausch, Badstr. 44, 13357 Berlin


Einleitung und Moderation: Sarah Reinke (Gesellschaft für bedrohte Völker, Berlin)


Die Annexion der Krim im Frühjahr 2014 hat zur Entstehung eines Rechts- und Institutionenvakuums geführt, das den effektiven Schutz von Menschen- und Minderheitenrechte behindert. Die krimtatarische Minderheit stand dabei von Anfang an im Mittelpunkt der Repressionen der de-facto Behörden auf der Krim. Die Krimtataren sind besonders von den radikalen Einschränkungen der Meinungs,- Presse- und Versammlungsfreiheit betroffen und dem willkürlichen Handeln von Polizei, Staatssicherheit und sogenannten "Selbstschutzeinheiten" ausgesetzt.

Mehrere Krimtataren befinden sich seit Monaten willkürlich in Untersuchungshaft, die politische Führung, Medien, Künstler sind von der Krim verbannt. Allein am vergangenen Donnerstag wurden neun weitere Krimtataren verhaftet und 12 Wohnungen durchsucht. Tamila Taschewa, die Mitgründerin und Koordinatorin von Krim SOS, wird berichten, von welchen Repressionen und Einschränkungen die krimtatarische Minderheit heute betroffen ist und wie sich die Minderheit angesichts historischer Erfahrung mit kollektiver Deportation, Ausgrenzung und kollektivem Protest in der Sowjetunion heute positioniert: Welche Formen von Selbstbehauptung und Protest spielen eine Rolle? Welche Unterstützung erhalten sie bei der Kiewer Regierung, in der ukrainischen Gesellschaft sowie durch die europäische Zivilgesellschaft?

Anmeldung bis zum 21.02.2016 unter der Email-Adresse: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!


Krim SOS ist Ende Februar 2014 als Bürgerinitiative entstanden. Krim SOS stellt seit seiner Gründung aktuelle Informationen über die Situation auf der Krim bereit, unterstützt Binnenvertriebene bei der Selbstorganisation und setzt sich international für die Rückkehr der Krim zur Ukraine ein. Die NGO war auch Partner des DRA-Projekts „Kriegsfolgen gemeinsam überwinden“ 2015 in der Ukraine.

Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) ist eine internationale Menschenrechtsorganisation. Sie setzt sich für verfolgte und bedrohte ethnische und religiöse Minderheiten, Nationalitäten und indigene Gemeinschaften ein.

Der Deutsch-Russische Austausch (DRA) unterstützt die Entwicklung demokratischer Gesellschaften und zivilgesellschaftlicher Akteure in Russland, der Ukraine, Belarus und in weiteren europäischen Ländern. Er führt u.a. Projekte in den Bereichen Umweltschutz, Bildung, Jugendaustausch, Geschichte, Medien und Soziales durch und berät Multiplikatoren in der Osteuropa-Kooperation. 2015 führte er mehrere Projekte in der Ukraine durch, darunter zur politischen Jugendbildung und zum Menschenrechtsmonitoring.
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