Am 5. August findet in Sandarmoch der jährliche Gedenktag an Opfer des sowjetischen politischen Terrors statt, organisiert von der Jofe-Stiftung.  Auf der Veranstaltung werden Namen von Personen verlesen, die in Sandarmoch erschossen wurden, ähnlich wie bei der „Rückgabe der Namen“ am 29. und 30. Oktober.


Zeichnung: Lilija Matveeva

Darüber hinaus soll an das Schicksal Jurij Dmitrievs erinnert werden, der maßgeblich an der Entstehung der Gedenkstätte in Sandarmoch mitgewirkt hatte. Er sitzt bereits über sechs Jahre aufgrund falscher Anschuldigungen in Haft. Es geht also auch um den Ausdruck der Solidarität mit jenen, die heute aus politischen Gründen verfolgt werden.

An der Lesung der Namen kann man sich auch beteiligen, ohne physisch präsent zu sein. In mehreren Städten ist geplant, Lesungen aufzuzeichnen und die Videos den Organisatoren zu übermitteln.

In diesem Jahr gibt es eine besondere Aktion - es sollen nicht nur die Namen, sondern auch Gedichte ukrainischer Autoren verlesen werden, die in Sandarmoch erschossen wurden und zur „Erschossenen Renaissance“ zählen. Von 1933 bis 1937 wurden im Laufe der Säuberungen, die auf den Holodomor folgten, zahlreiche führende Vertreter der ukrainischen Kultur ermordet, darunter mehrere hundert Schriftsteller.


3. August 2023

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