Hunderte von Festnahmen in Moskau und Petersburg

Gegen eine Intervention russischer Streitkräfte in die Ukraine ist es seit Samstag abend zu zahlreichen Kundgebungen an zentralen Plätzen in Moskau und Petersburg gekommen, es kam auch zu etlichen Einzelmahnwachen (die keiner Genehmigung bedürfen, aber trotzdem oft mit Festnahmen enden). Bereits am Samstag wurden fünf Personen festgenommen. Sie hatten vor dem Föderationsrat demonstriert, der am Morgen den Antrag Putins auf Truppenentsendung in die Ukraine gebilligt hatte.

Die Polizeikräfte schritten rigoros und zum Teil brutal ein. Allein in Moskau wurden fast 400 Personen festgenommen, von denen sich Sonntag abend viele noch in Polizeigewahrsam befanden  (einige waren bereits zu 15 Tagen „Administrativhaft“ verurteilt worden). In Petersburg wurden mindestens 30 Personen festgenommen, darunter die Leiterin des ADZ (Antidiskriminierungszentrum) MEMORIAL Stefanija Kulaeva.

Die Demonstranten führten ukrainische Flaggen mit und oft handgefertigte Plakate mit Aufschriften wie „Nein zum Krieg“, „Frieden für die Welt“. Auf den Hinweis von Polizisten, die Kundgebung sei nicht genehmigt, skandierten Teilnehmer die Worte „Der Krieg ist nicht genehmigt“.

In Moskau, Petersburg und anderen Städten fanden indes auch Demonstrationen statt, die die Position der russischen Regierung zur Ukraine sowie ausdrücklich die Kämpfer der "Berkut" (die an gewaltsamen Ausschreitungen in der Ukraine beteiligt waren) unterstützten.

2.3.2014
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