Zum Todestag von Markelow und Barburowa



                                                                                                                                                                                                                         München, den 15.01.2010

Am 19. Januar 2009 wurden der Menschenrechtsanwalt Stanislav Markelov und die Journalistin Anastasia Baburova vermutlich von Rechtsradikalen in Moskau auf offener Straße erschossen. Markelov hatte sich durch die Vertretung von Migrantinnen und Migranten sowie Opfern staatlicher Willkür in Russland, speziell in Tschetschenien, einen Namen gemacht. Baburova arbeitete für verschiedene kremlkritische Medien.

Im November 2009 wurden die Rechtsradikalen Nikita Tichonov und Evgenija Chasis verhaftet. Sie werden verdächtigt, Markelov und Baburova ermordet zu haben.

Das Komitee 19. Januar, ein breites Bündnis oppositioneller Gruppen in Russland, ruft zum ersten Todestag von Markelov und Baburova  zu einer Demonstration in Moskau und zu weltweiten Aktionen auf. Die Münchner Gruppe von MEMORIAL Deutschland veranstaltet deshalb eine Mahnwache vor dem russischen Konsulat in München. Dabei soll neben Markelov und Baburova auch der anderen Verteidigerinnen und Verteidiger der Menschenrechte in Russland gedacht werden, welche in den vergangenen Jahren ermordet wurden: so besonders des Ethnologen und Experten für die rechtsradikale Szene in Russland, Nikolaj Girenko (ermordet 2004), der Journalistin Anna Politkowskaja (ermordet 2006) und der Menschenrechtlerin und MEMORIAL-Mitarbeiterin in Tschetschenien Natalja Estemirova (ermordet 2009). Ihre Mörder sind bis heute nicht gefasst und verurteilt.

Wir fordern vom russischen Staat die Aufklärung der Verbrechen und den Schutz der Bürger vor rechtsradikaler Gewalt. Dazu bedarf es einer offensiven Auseinandersetzung mit nationalistischen und xenophoben Stimmungen und Organisationen in der russischen Gesellschaft.
 
Die Mahnwache findet statt am Dienstag, 19.01.2010, von 16.00 bis 17.00 Uhr vor dem russischen Konsulat in München, Seidlstr./Ecke Karlstr. (Nähe Hauptbahnhof). Die Teilnehmenden sollten Kerzen und große Fotos von Stanislav Markelov, Anastasia Baburova und anderen ermordeten Menschenrechtsaktivistinnen und -aktivisten tragen.
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