Moskalev aus der Haft entlassen

Nach Verbüßung seiner Haft von einem Jahr und zwei Monaten ist Aleksej Moskalev am 15. Oktober aus der Strafkolonie in Novomoskovsk entlassen worden. Ins Visier der Machthaber war er geraten, nachdem seine Tochter in der Schule eine Antikriegszeichnung angefertigt hatte.

Danach wurden er und seine Tochter massiv unter Druck gesetzt, sie wurde von ihrem Vater getrennt und letztlich zu ihrer Mutter gebracht (die schon seit Jahren mit einer anderen Familie in Tambov lebte).

Moskalev versuchte, nach Belarus zu fliehen, wurde aber von dort ausgeliefert und kam in Russland in Haft, u. a. wegen Posts in den sozialen Netzen (Odnoklassniki) über russische Kriegsverbrechen in Butscha, was als „Diskreditierung der Armee“ gilt. Sein ursprüngliches Urteil von zwei Jahren wurde im Revisionsverfahren um zwei Monate herabgesetzt. In der Haft war er laufend Schikanen ausgesetzt und kam wegen unterstellter Verstöße gegen die Haftregeln immer wieder in die Arrestzelle (den Strafisolator).

Wie Moskalev berichtet, haben FSB-Mitarbeiter seine Haftkameraden über ihn und seine Äußerungen befragt. Er vermutet, dass Material für eine erneute Anklage konstruiert werden soll.

Seine Tochter Mascha konnte ihren Vater aus der Kolonie abholen.

 

Aleksej Moskalev mit seiner Tochter / Foto: OVD-Info
Aleksej Moskalev mit seiner Tochter / Foto: OVD-Info

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