Ildar Dadin hatte sich seit 2011 intensiv an Protesten und Demonstrationen gegen das Putin-Regime beteiligt.
Er war international bestens vernetzt. 2013/2014 unterstützte er den „Euromaidan“, die „Revolution der Würde“ in der Ukraine auf dem Majdan in Kyjiv.
Er wurde etliche Male festgenommen und schließlich am 7. Dezember 2015 als erster nach dem berüchtigten Artikel 212.1 des StGB der Russischen Föderation zunächst zu drei Jahren Haft verurteilt, die später auf zweieinhalb Jahre herabgesetzt wurden. Der Artikel besagt, dass Personen, die innerhalb eines halben Jahres rechtskräftig zu mehr als zwei Ordnungsstrafen verurteilt wurden, zusätzlich eine Haftstrafe bekommen können.
Dadin hat wiederholt über extreme Folterungen in der Haft berichtet.
Im Februar 2017 wurde Dadin nach einem Beschluss des Obersten Gerichts freigelassen, nachdem das Russische Verfassungsgericht das Urteil gegen ihn für rechtswidrig erklärt hatte. Es folgte eine offizielle Rehabilitierung.
Nach seiner Freilassung setzte Dadin seine Protestaktionen fort. Nach Beginn der russländischen Totalinvasion in der Ukraine sah er für weitere gewaltlose Proteste für seine Person keine Perspektive mehr. Er begab sich zunächst nach Polen und schloss sich im Sommer 2023 einem russischen Bataillon innerhalb der ukrainischen Streitkräfte an.
Am 6. Oktober ist Ildar Dadin im Kampf gegen die Invasoren im Gebiet Charkiv gefallen.