Nachrichtenarchiv

2023

Berufungsverfahren: 3 Jahre Haft für Orlov gefordert

Gegen das Urteil im Prozess gegen Oleg Orlov ist inzwischen Revision eingelegt worden. Orlov hatte dies bereits in seinem Schlusswort angekündigt. Er ficht den Schuldspruch als solchen an, es geht ihm dabei nicht um das relativ milde Strafmaß.

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„Russland wird nicht in der Finsternis verharren“

Schlusswort von Oleg Orlov im Prozess gegen ihn wegen "Diskreditierung der Armee"

Zunächst möchte ich daran erinnern, dass sehr viele meiner Gesinnungsgenossen äußerst grausam bestraft wurden. Sie wurden zu vielen Jahren Freiheitsentzug verurteilt für ihre Worte, für friedlichen Protest, für die Wahrheit. Erinnern wir an Aleksej Gorinov und Vladimir Kara-Mursa, die derzeit in Strafzellen allmählich ums Leben gebracht werden. Erinnern wir an Aleksandra Skotschilenko, deren Gesundheit in der Untersuchungshaft gezielt ruiniert wird. Erinnern wir an den schwerkranken Igor Baryschinikov, dem das Gericht untersagte, an der Beisetzung seiner Mutter unter Bewachung teilzunehmen, und dem jetzt selbst medizinische Hilfe verweigert wird. Denken wir an Dmitrij Ivanov, Ilja Jaschin und an alle anderen, die wegen ihrer Proteste gegen den Krieg zu langen Haftstrafen verurteilt wurden.

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Stimmen des Krieges: Butscha, Irpin, Isjum, Balaklija - wo war Gott?

Priester Viktor Maryntschak aus Charkiv: „Ich habe mich nicht daran gewöhnt, dass in der Kirche vier Särge stehen“

Nach dem Beginn der Invasion hält Viktor Marynchak weiterhin in der Kirche des Apostel Johannes die Messe ab, obwohl er allen seinen Segen gegeben hat, die sich zur Evakuierung aus Charkiv entschlossen. Jetzt werden in der Kirche häufig Trauerfeiern für Soldaten abgehalten, was Pater Viktor zwingt, sich Fragen zu stellen, die schwer zu beantworten sind.

Denys Volocha

Pater Viktor ist in Charkiv ein legendärer Mann. Nachdem er seit 1968 am Institut für Russische Sprache gelehrt hatte, wurde er 1991 plötzlich Priester an der beinahe einzigen pro-ukrainischen Kirche in Charkiv, die dem Moskauer Patriarchat keine Ruhe ließ.

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"Darum müssen wir siegen. Einen anderen Ausweg gibt es für uns nicht"

„Mit einer solchen Lawine von Verbrechen kann kein Strafverfolgungssystem auf der Welt fertig werden“

Anton Petscherskyj im Gespräch mit Jevhen Sacharov


Jevhen Sacharov, Direktor der Charkiver Menschenrechtsgruppe, Vorstandsvorsitzender der Ukrainischen Helsinki-Union für Menschenrechte. Foto: Viktor Dechtjar

Beginnen wir unser Gespräch über die heutige Arbeit der Charkiver Menschenrechtsgruppe (ChMG) mit der Vorgeschichte, mit den Aktionen, die dem kompletten Einmarsch der Russischen Föderation in der gesamten Ukraine vorausgingen – mit der beginnenden offenen Aggression Russlands gegen die Ukraine im Jahre 2014. Standen die Probleme, die durch die russische Aggression entstanden, schon damals im Fokus der ChMG, oder erst Ende Februar 2022?

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Geldstrafe für Oleg Orlov

Am 7. Verhandlungstag wurde – nach den Plädoyers von Anklage und Verteidigung (von Orlovs Anwältin und seinem öffentlichen Verteidiger Dmitrij Muratov) – das Urteil verkündet. Die Staatsanwaltschaft hatte, anders als vielfach befürchtet, keine Freiheitsstrafe, sondern eine Geldstrafe in Höhe von 250.000 Rubeln beantragt. Das Gericht blieb dahinter noch zurück und verhängte eine Geldstrafe von 150.000 Rubeln. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Orlov hat bereits erklärt, Berufung einlegen zu wollen.

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Stimmen des Krieges: "Mit den Russen kann man weder verhandeln noch ihnen vertrauen"

Vitalij Bandruschkiv: Die zweite Flucht aus Mariupol

Vitaliy ist ein Bewohner des leidenden Mariupol, der gezwungen war, mit seiner Frau und seinem Kind in Drohobytsch Zuflucht zu suchen. Während der Vorbereitung dieses Interviews gelang es unserem Interviewpartner sich nicht nur dem Militär anzuschließen, sondern auch mit den Invasoren zu kämpfen.

Leonid Goldberg

Vitaliy, wie war Ihr Leben vor dem Krieg?

Ich bin Entwicklungsingenieur, aber die meiste Zeit habe ich als Dozent an der Staatlichen Technischen Universität des Rajon Pryasowskij gearbeitet.

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Prozess gegen Orlov - Update

Am 22. September wurde der Prozess gegen Oleg Orlov fortgesetzt.

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Stimmen des Krieges: „Ich kannte Menschen, die in den Kellern von Borodjanka umgekommen sind“

Valentyna Torgonska: Am 24. am Morgen - der Angriff. Das war ein Schock

Oleksij Sydorenko

Valentyna Torgonska aus Borodjanka versteckte sich zusammen mit anderen Menschen im Keller, als neben ihrem Haus ein Geschoss explodierte. Auf ihre alten Tage ist sie nun ohne Obdach und weiß nicht, wie sie weiterleben soll.

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Zum Prozess gegen Oleg Orlov

Seit dem 8. Juni läuft der Prozess gegen Oleg Orlov, den Co-Vorsitzenden des Zentrums zum Schutz der Menschenrechte Memorial (ein nicht eingetragener Verein, der die Arbeit des verbotenen Menschenrechtszentrums Memorial fortführt). Ihm wird die „Diskreditierung der Armee“ zur Last gelegt, vor allem wegen seines Artikels „Sie wollten den Faschismus. Und sie haben ihn bekommen“. Ihm drohen bis zu drei Jahre Freiheitsentzug.

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Stimmen gegen den Krieg - Proteste vom 30. Juli bis 7. August 2023

Digest der russischen Anti-Kriegsproteste vom 30.07.2023 – 07.08.2023

Die Stadt spricht

Eine 21-jährige Bewohnerin der Stadt Krasnodar trug eine Tasche mit der Aufschrift „Sex is cool but putin\'s death ist better“. Sie erhielt eine Geldstrafe wegen „Diskreditierung der Armee“. In den Unterlagen des Verwaltungsverfahrens fanden sich auch Fotografien von Graffiti und eine Tasche mit der Aufschrift „Nein zum Krieg“ sowie die Aufnahme eines Stickers mit der Aufschrift „Frieden“.

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Stimmen des Krieges: Ein Schritt weg vom Tod

Die Geschichte des Freiwilligen Maksym Vajner

Serhij Okunjev

Maksym Vajner arbeitete in einer internationalen Brigade, die medizinische Evakuierungen in Richtung Bachmut vornahm. Sie versuchten, eine nach Beschuss verwundete Frau zu evakuieren, als eine russische Rakete ihr Fahrzeug traf. Maksym erlitt zahlreiche Verletzungen, sein Begleiter Pete Reed, freiwilliger Sanitäter aus Amerika, kam ums Leben.

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Helden der Menschenrechte

Jan Raczynski auf der Konferenz der Friedensnobelpreisträger in Oslo am 31. August 2023

Sehr verehrte Damen und Herren,

ich werde über die Situation russischer zivilgesellschaftlicher Aktivisten generell sprechen, nicht nur über die von Menschenrechtlern.

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Verfahren gegen ukrainischen Menschenrechtler in russisch besetztem Gebiet

Berufungsverfahren in Moskau - Angeklagter wird per Video zugeschaltet

Am 22. August fand in Moskau das Berufungsverfahren im Prozess gegen Maksym Butkevytsch statt. Butkevytsch ist ein bekannter ukrainischer Journalist und Menschenrechtsaktivist, der sich vor allem für die Rechte von Migranten und Flüchtlinge einsetzte, insbesondere versuchte er eine Änderung der Migrationsbestimmungen für Belarusen nach August 2020 zu erreichen, als viele Belarusen im Zuge der extremen Verfolgungswelle in die Ukraine flüchteten.

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Stimmen gegen den Krieg: Proteste vom 16. bis 30. Juli 2023

Digest der Proteste vom 16.-30. Juli


Die Stadt spricht

Anti-Kriegsgraffitis in russischen Städten

„Nein zum Krieg“

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Stimmen des Krieges: „In unserer Straße waren alle Häuser zerstört.“

Kyrylo Kuzenko wurde zweimal Zeuge der Kämpfe um Rubizhne. 2014 hielt die Stadt stand. 2022 zerstörten die Russen sie bis auf die Grundmauern

Taras Vijtschuk


Kyrylo Kuzenko, Rubizhne

Ich bin Kyrylo Kuzenko aus der Stadt Rubizhne im Gebiet Luhansk. Vor mehr als zwei Monaten bin ich ins Gebiet Lviv gezogen, in die Stadt Skole in den Hredliv-Palast. Ich ging, weil zuerst unsere Wohnung zerbombt wurde, dann das Haus meiner Großmutter und es unmöglich wurde, ohne Strom, Gas, Wasser und Lebensmittel zu leben. Wir fuhren unter Beschuss so gut es ging, jeder, wohin er konnte.

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Verfahren gegen Memorial Jekaterinburg

Memorial Jekaterinburg wurde am 9. August zu einer Geldstrafe von 300.000 Rubeln verurteilt – wegen „Diskreditierung“ der Armee.

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Stimmen gegen den Krieg - Proteste vom 9. bis 15. Juli 2023

Digest der russischen Anti-Kriegsproteste vom 9.7. – 15.7.2023

Die Stadt spricht

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Stimmen gegen den Krieg: Proteste vom 2. bis 8. Juli 2023

Digest der russischen Anti-Kriegsproteste vom 1.7. bis 8.7.2023

Die Stadt spricht

Der Aktivist Aleksej Nikitin aus Krasnodar brachte an seinem Auto ein Schild mit der Aufschrift an „Recht hat, wer sein Haus beschützt“; die Verkehrspolizei nahm ihn fest und ließ ihn später frei, ohne dass ein Protokoll aufgenommen wurde.

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Stimmen gegen den Krieg - Proteste vom 18. bis 24. Juni

Digest der russischen Anti-Kriegsproteste vom 18.6–24.6.2023

Kampagne Navalnyjs gegen den Krieg

Aleksej Navalnyj hat den Start einer Kampagne gegen den Krieg angekündigt. Bei einer Gerichtsverhandlung in einem seiner Strafverfahren informierte er über den Start des neuen Projekts – einer Wahlkampagne gegen „Kandidaten des Krieges“, in deren Verlauf Aktivisten mit Bürgern Russlands ins Gespräch kommen und deren Haltung zum Krieg und zum Präsidenten der Russischen Föderation Vladimir Putin ändern sollen. Navalnyj berichtete von der Rekrutierung der ersten hundert Freiwilligen.

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