Nachrichtenarchiv

2024

"Der Horror kann nicht ewig dauern"

Interview mit Ajscha Astamirova

Am 4. Juli findet in Moskau die Verhandlung im Kassationsverfahren von Michail Krieger statt, eines Aktivisten und Vorstandsmitglieds von Memorial im Gebiet Moskau, der wegen seiner Facebook-Posts zu sieben Jahren Strafkolonie verurteilt wurde. In der Kolonie hat er Ajscha Astamirova geheiratet, die ebenfalls Mitglied von Memorial ist. Memorial hat mit Ajscha Astamirova über ihre Erlebnisse in der Protestbewegung und über Michail Krieger gesprochen. Nachstehend bringen wir das Interview mit geringfügigen Kürzungen.

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Berufungsgericht verschärft Urteil

Vsevolod (Seva) Korolev war im März zu drei Jahren Freiheitsentzug verurteilt worden wegen angeblicher „Fakes“ über den Krieg.

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"Ich habe meine Pflicht als Bürger erfüllt"

Am 25. Juni verurteilte ein Militärgericht in Rostov am Don den 35-jährigen Ukrainer Jaroslav Zhuk zu 14 Jahren Strafkolonie im strengen Vollzug, von denen er die ersten vier Jahre im Gefängnis verbüßen muss.

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Fünfzehnjähriger zu 5 Jahren Freiheitsentzug verurteilt

Der fünfzehnjährige Arsenij Turbin aus Livny im Gebiet Orjol ist am 20. Juni 2024 wegen Beteiligung an den Aktivitäten einer Organisation, die als terroristische Organisation verzeichnet ist (Art. 205.5, Teil 2, StGB RF), zu fünf Jahren Haft in einem Besserungslager verurteilt worden. Bereits am 5. September 2023 stellte man ihn unter Hausarrest, später ließ man ihn frei unter der Auflage, seinen Wohnort nicht zu verlassen, bis er schließlich am 20. Juni 2024 verhaftet wurde.

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Stimmen des Krieges: Mariupol: „Gräber von ermordeten Zivilisten waren in jedem Hof“

Jurij Ljapkalo mit seinem Sohn in Mariupol

Oleksandr Vasyljev

Jurij Ljapkalo und sein dreijähriger Sohn Hlib versuchten, fast zwei Monate unter permanentem Beschuss zu überleben, ohne normales Essen, ohne Wasser, Wärme und Kommunikation. Im April 2022 gelang ihnen die Evakuierung. Mittlerweile leben sie in Tschechien, aber Hlib sucht bis heute manchmal immer noch Schutz, wenn er Donner am Himmel hört.

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Drastische Strafmaßnahmen gegen prominente politische Gefangene

Vladimir Kara-Mursa, der in der Region Omsk eine 25-jährige Haftstrafe verbüßt, wurde am 19. Juni für ein halbes Jahr aus dem Strafisolator in eine spezielle Strafzelle mit extrem harten Haftbedingungen verlegt. Diese Maßnahme wurde verhängt, weil er die Hände ein paar Sekunden lang nicht nach Vorschrift hinter dem Rücken gehalten habe, um seine Mütze abzulegen, wie ebenfalls vorgeschrieben.

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Berufungsverfahren Orlov - nächster Termin am 11. Juli

Am 7. Juni begann die Verhandlung im Berufungsverfahren von Oleg Orlov. Er selbst war per Video aus Sysran zugeschaltet.

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Wir sind gestorben – leben aber weiter

Interview mit Alexander Tscherkassov, Vorsitzender des Menschenrechtszentrums Memorial vor seiner Zwangsauflösung

Nachstehend folgt ein Interview, das Olga Nadezhdina für die Novaya gazeta. Baltija mit Alexander Tscherkassov geführt und im April veröffentlicht hat.

Vor zwei Jahren wurde in Russland nach Gerichtsbeschluss das Menschenrechtszentrum Memorial liquidiert. Zuvor hatte das Oberste Gericht bereits endgültig die Internationale Gesellschaft für historische Aufklärung und Menschenrechte Memorial auf Antrag der Generalstaatsanwaltschaft aufgelöst. Aber trotz aller Versuche der russischen Behörden, Memorial aus dem Verkehr zu ziehen, gelang es der Organisation, sich neu aufzustellen und die Arbeit unter neuen Bedingungen fortzusetzen. Wir sprachen mit Alexander Tscherkassov, ehemaliger Vorsitzender des liquidierten Menschenrechtszentrums Memorial darüber, wie man heute in Archiven arbeiten kann, was aus den Aufklärungsprojekten von Memorial wird und wie das ist: Held von Geschichten zu werden, die man selber sein Leben lang erforscht hat.

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Stimmen des Krieges: Eine Rakete hat meinen Vater getötet

„Das wird sich niemals aus meinem Gedächtnis und meinem Herzen auslöschen lassen.“

Andrij Didenko

Natalija und Iryna Ostapovska wohnen im Dorf Krasna Hirka. Als Mutter und Tochter ihre Geschichte erzählen, können sie ihre Tränen nicht zurückhalten. Vor ihren Augen hat eine Rakete ihr Haus, ihre Tiere und ihren liebsten Menschen vernichtet – ihren Vater und Ehemann. „Wir dürfen im Gedenken an die Umgekommenen nicht aufgeben und müssen weiter gehen bis zum Sieg“, sagen die Frauen trotz des Kummers, den sie bis heute nicht überwunden haben.

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Die Schriftsteller-Residenz „Slovo" - ein reines Untersuchungsgefängnis

Zur Geschichte des Hauses Slovo (Wort) - einer Residenz für ukrainische Schriftsteller in Charkiv, die Ende der 1920-er Jahre gebaut wurde. Die meisten ihrer Bewohner wurden in den 1930-er Jahren Opfer der Säuberungen

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Oleg Orlov: Berufungsverfahren

In diesen Tagen fanden und finden zwei Berufungsverfahren statt, die Oleg Orlov beantragt hat.

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Memorial: Klage beim Verfassungsgericht

Memorial International und das Wissenschaftliche Zentrum für Information und Aufklärung (NIPC) MEMORIAL reichen Beschwerde beim Verfassungsgericht gegen die Beschlagnahmung ihrer Räumlichkeiten ein.

Memorial International und das Wissenschaftliche Zentrum für Information und Aufklärung (NIPC) MEMORIAL haben am 23. Mai beim Verfassungsgericht Klage gegen die Entscheidung eingelegt, das Memorial-Gebäude am Karetnyj Rjad an den russischen Staat zu übergeben.

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Stimmen des Krieges: „Wir werden in Charkiv bleiben bis zum Ende.“

Ein kanadischer Freiwilliger in Charkiv

Denys Volocha

Die Organisation von Paul Hughes hat mehr als 300 Einsätze in der Ukraine durchgeführt: Bei einem dieser Einsätze wurde der Kanadier acht Stunden lang von Russen verhört.

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Zum Tod von Alexander Kalich (1941-2024)  

MEMORIAL Deutschland trauert um einen Kollegen und langjährigen Freund

Am 11.Mai 2024 ist Alexander Kalich, der Gründer und langjährige Vorsitzende von Memorial Perm und Mitgründer von Memorial Israel in Afula in Israel verstorben.

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Stimmen des Krieges: „Solange das Böse nicht als böse bezeichnet wird, sehe ich keinen Weg zur Versöhnung.“

„Solange das Böse nicht als böse bezeichnet wird, sehe ich keinen Weg zur Versöhnung.“

Andrij Didenko

Ein Massengrab an der Kirche des Heiligen Ersten Apostels Andreas wurde zur letzten Ruhestätte für Ukrainer, die Opfer der russischen Aggression wurden. Derzeit befindet sich auf dem Territorium der Kirche eine Installation mit den Namen von etwa 500 getöteten Menschen. Wie können Zwietracht und Hass überwunden werden und ist es überhaupt möglich, sie zu überwinden? Wir sprachen mit dem Kirchenvorsteher, dem Erzpriester Andrij Halavin.

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Stimmen des Krieges: „Er hat dazu aufgerufen, den Kreml in Brand zu stecken.“

„Er hat dazu aufgerufen, den Kreml in Brand zu stecken.“ - Theaterregisseur wegen eines Kaugummipapiers des Terrorismus beschuldigt

Ivan Stanislavskyj

Anatolij Levtschenko ist ein bekannter Theaterregisseur aus Mariupol. Am 20. Mai 2022 wurde er von den Besatzern wegen seiner pro-ukrainischen Einstellung verhaftet. Man beschuldigte ihn, zu Hass, Extremismus und Terrorismus aufgestachelt und sogar dazu aufgerufen zu haben, den Kreml anzuzünden, weil er bei Facebook ein Kaugummipapier der Marke „Liebe ist...“ gepostet hatte.

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Orlov in Sysran eingetroffen

Oleg Orlov ist inzwischen von Samara aus in der Haftanstalt in Sysran eingetroffen (Gebiet Samara). Sein Anwalt konnte ihn dort am 22. April besuchen.

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Orlov erneut auf Transport

Nachdem Oleg Orlov unerwartet aus Moskau nach Samara verbracht worden war, hat ihn inzwischen Anwalt an zwei Tagen besuchen können.

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Nachtrag - Ergänzung - zu Oleg Orlov

Nach Orlovs Abtransport aus Moskau ist es heute (am 15. April) einem seiner Anwälte gelungen, seinen Mandanten zu besuchen.

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Oleg Orlov nach Samara transportiert

Unerwartet, ohne jegliche Ankündigung (auch nicht bei seiner Frau und seinen Anwälten) und rechtswidrig wurde Oleg Orlov bereits am 11. April aus der Moskauer Untersuchungshaft (Ermittlungsisolator 5) weggebracht und nach Samara transportiert.

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