Gedenken an Opfer der Großen Säuberung in Moskau - Lesung der Namen

Am heutigen 29. Oktober findet in Moskau zum zehnten Mal die „Rückgabe der Namen“ statt.

Diese Tradition geht auf eine Aktion der politischen Gefangenen in den mordwinischen und Permer Straflagern zur sowjetischen Zeit zurück. Diese traten am 30. Oktober 1974 in einen kollektiven Hungerstreik, um gegen die politischen Verfolgungen in der UdSSR und den unmenschlichen Umgang mit den politischen Gefangenen in Gefängnissen und Lagern zu protestieren. Seit diesem Datum haben die Gefangenen diese Aktion jährlich an diesem Tag, der zum „Tag des politischen Gefangenen“ erklärt worden war, wiederholt.

Von 10 Uhr vormittags bis 22 Uhr abends werden die Namen von Personen – Moskauern - verlesen, die den Säuberungen in den 30er Jahren (zum Großteil der Großen Säuberung von 1937/38) zum Opfer fielen. Die Lesung wird live übertragen.

Elena Zhemkova bei der Eröffnung der Lesung: „Diese Personen wurden im Geheimen erschossen. Wir wollen ihrer öffentlich gedenken. Es ist unsere Pflicht, ihre Namen dem Vergessen zu entreißen.“

Diese Gedenkaktionen finden in etlichen weiteren russischen Städten statt, darunter auch in Petersburg am 30. Oktober.

29. Oktober 2016
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