Abend zur Menschenrechtslage in der Ukraine und zum Fall Oleg Sentsov in Kooperation mit PRAVO (Berlin Group for Human Rights in Ukraine)

Zeit: 10. Dezember, 19.30
Ort: Brunnenstr. 118, 10119 Berlin
Veranstalter: Amnesty International in Kooperation mit PRAVO (Berlin Group for Human Rights in Ukraine)

Der ukrainische Filmemacher Oleg Sentsov wurde in der Nacht vom 10. auf den 11. Mai 2014 von Angehörigen des russischen Geheimdiensts (FSB) festgenommen, die sein Haus auf der besetzten Krim durchsuchen wollten. Am 23. Mai wurde er gemeinsam mit anderen ukrainischen Gefangenen von der Krim nach Moskau überstellt. Sentsov hatte an friedlichen Demonstrationen gegen die russische Intervention auf der Krim teilgenommen und sich als Mitglied der Protestgruppe "AutoMaidan", bestehend aus Kraftfahrer_innen, an den EuroMaidan-Demonstrationen Kiew beteiligt. Sentsov ist einer von vier ukrainischen Staatsbürgern, die derzeit im Untersuchungsgefängnis Lefortovo in Moskau wegen mutmaßlicher terroristischer Straftaten inhaftiert sind.

Am 11. Juni gab der Rechtsbeistand von Oleg Sentsov den Organisatoren des Odessa International Film Festivals ein Interview über Skype, in dem er beschrieb, wie Angehörige des russischen FSB Oleg Sentsov folterten und anderweitig misshandelten, um ihn dazu zu bringen, ein "Geständnis" über terroristische Aktivitäten abzulegen. Er sagte: "Drei Stunden lang versuchten sie, ein Geständnis aus ihm heraus zu prügeln. Sie schlugen ihm auf den Rücken und auf die Beine." Zudem sagte der Anwalt, Beamt_innen hätten Oleg Sentsov die Hose herunter gezogen und ihm mit Vergewaltigung gedroht.

Freund_innen und Familienangehörige von Oleg Sentsov und weiteren Gefangenen, die mit Amnesty International gesprochen haben, glauben, dass die Anklagen gegen sie politisch motiviert sind und mit ihrem friedlichen Engagement im Zusammenhang stehen. Amnesty International fordert, dass Oleg Sentsov und drei weitere, in Russland inhaftierte ukrainische Staatsbürger unverzüglich auf die Krim zurück gebracht werden. Bis zu diesem Zeitpunkt ist ihnen konsularischer Beistand zu gewähren und alle Vorwürfe, Oleg Sentsov sei gefoltert worden, wirksam und unabhängig zu untersuchen.

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