Am 29. September wird in Petrozavodsk das Berufungsverfahren im Prozess gegen Jurij Dmitriev fortgesetzt. An diesem Tag sollen offenbar bereits die Ergebnisse des vor einer knappen Woche in Auftrag gegebenen erneuten Gutachtens über die Dmitriev zur Last gelegten Fotos vorgelegt werden. Welche Institution mit dieser Aufgabe betraut wurde, ist nicht bekannt. Es standen dafür nicht mehr als vier Arbeitstage zur Verfügung, beim letzten Gutachten, das Dmitriev entlastete, hatten die Experten dagegen mehrere Wochen Zeit.

Die Verteidigung und Dmitriev selbst haben inzwischen beantragt, das Verfahren einem anderen Gericht in einer anderen Republik zuzuweisen, da es allen Anlass gibt, an der Unvoreingenommenheit des Obersten Karelischen Gerichts zu zweifeln.

In einer Petition, die am 28. September in der Novaja gazeta erschien, haben zahlreiche Personen des öffentlichen Lebens dieses Anliegen unterstützt. Den Unterzeichnern wurde indes umgehend mitgeteilt, dass ihrer Petition nicht stattgegeben werden könne, weil sie nicht am Verfahren beteiligt und damit nicht zu solchen Anträgen berechtigt seien.

28. September 2020

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